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Wir wachsen und freuen uns darüber, dass wir jedes Jahr mehr Geniestreiche verkaufen konnten. Julia schafft es immer wieder unsere Produkte auf Ausstellungen und Messen so zu präsentieren, dass sie auffallen und neue Kunden interessieren. Das bedeutet aber auch einen immensen Einsatz insbesondere in den letzten Monaten des Jahres, so dass sich auch unser Familienleben der wachsenden Zahl an Märkten, zu denen wir eingeladen werden, unterordnen muss.

Als ich bald darauf eine Jeans - „Made in Germany“ - kaufen wollte, war das zum damaligen Zeitpunkt nahezu unmöglich.

Entweder die Hosen waren unerschwingliche Designereinzelstücke, nicht „bürotauglich“ oder beides.
Die Hersteller, von denen ich immer dachte, sie würden in Deutschland fertigen, machen hier wenn überhaupt nur noch „die wichtigen Arbeitsschritte“ wie Aufnähen des Labels und ähnliches. Das war mir zu wenig und so war die Idee geboren.

Gemeinsam haben Julia und ich dann schnell beschlossen, dass wir es versuchen und wenn, dann gleich richtig und zwar ökologisch.

Es sollte eine Jeans mit einem „normalen“ Lebenszyklus sein: 
Erst für "Gut" (Büro und Feierlichkeiten), dann für den Alltag und abschließend in den Garten oder zum Umbau. 

Und dieser Zyklus sollte nicht wie heute oft üblich in 6-8 Monaten komplett abgeschlossen sein.

In der Zeit der Unternehmensgründung war das bislang schlimmste Unglück in Bangladesh, der Einsturz des Rana-Plaza mit mehreren tausend Toten und wieder mit billigen und teuren Labeln im Schutt.

Andreas Güntzel

Geboren wurde ich 1967, das ist also schon ein paar Donnerstage her. Mein größtes Hobby ist meine Familie. Meine Frau und meine Kinder sind für mich sehr wichtig und machen mir riesigen Spaß. Den Großteil meiner freien Zeit versuche ich, mit Julia und den Kindern zu verbringen. Basteln ist ein weiteres großes Hobby von mir. Am liebsten am Haus, im Garten oder an Möbeln. Momentan bleiben mir nur die Nähmaschinen, an denen ich immer wieder mal was basteln muss.

Im Sommer 1988 hatte ich meine Lehre beendet und bin seitdem „Industriekaufmann“. Das hatte mir schon Spaß gemacht. Mein Ausbildungsbetrieb war aber auch richtig gut und so beschloss ich, mich kaufmännisch weiterzubilden und da blieb aus damaliger Sicht nur das BWL-Studium.

1995 habe ich mein Studium beendet und bin seitdem Diplom-Kaufmann.
Ich kann durchaus den schlechten Ruf eines BWL-Studiums nachvollziehen, denn auch die „Angewandte BWL“ ist meiner persönlichen Einschätzung für’s wahre Leben unter Umständen doch noch zu theoretisch. Es gab viel auswendig zu lernen und viel, dass ich heute nicht mehr für das tägliche Leben benötige, aber so ist es eben nun einmal. Im Herbst desselben Jahres startete dann auch mein Arbeitsleben nach dem Studium. Der erste Schritt „Arbeitswelt“ war getan. Meine Anstellungen in verschiedenen Positionen in der Industrie beginnend 1995 habe ich beendet. 

Mit dem, was wir erspart hatten, haben wir uns in das Abenteuer „Geniestreich“ gestürzt.